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Wie voraussetzungsvoll ein gutes Bild ist und welche Rolle hierbei die verschiedenen Gestaltungselemente spielen können, wird einem besonders deutlich, wenn man selbst ein Foto produzieren muss. Von daher liegt es nahe, dass die Schülerinnen und Schüler ihre zuvor erworbenen Bildkenntnisse nun praktisch umzusetzen versuchen.


Die Klasse wird in drei Gruppen aufgeteilt

 

  1.  Bildtyp Selfie (Einzelportrait, Selbstdarstellung, Posing)
  2.  Bildtyp Gruppenbild (Paare, Freunde, Bekannte, gemeinsame Aktivitäten)
  3.  Bildtyp Symbolbild (Straßenbild, Idol, Momentaufnahme)

 

Die Gruppen haben die Aufgabe, mit einem Smartphone jeweils ein Foto zu produzieren, dass dem jeweiligen Bildtyp entspricht. Zunächst planen die Schülerinnen und Schüler, wen oder was sie mit dem Bild darstellen möchten, was mit ihm kommuniziert werden soll und wie die Aufgaben bei dem „Fotoshooting“ verteilt werden (Darsteller, Fotografen etc.). Zudem werden „Bildhauer“ bestimmt, die die Darsteller so „modellieren“, dass die zuvor festgelegten Bildinhalte und -botschaften möglichst genau wiedergegeben werden. Eine besondere Akzentuierung kann hierbei auf Gesten, Mimik und Posen zur Verdeutlichung der Eigenschaften, Empfindungen oder Hierarchie der dargestellten Personen gelegt werden. Falls noch ausreichend Zeit ist, können in dem Foto außerdem noch digitale Effekte mit einer Bildbearbeitungs-App (Filter für Farb-, Helligkeits- oder Kontrastveränderung etc.) zur Verstärkung der anvisierten Bildbotschaft vorgenommen werden (siehe hierzu auch den Unterrichtsvorschlag "4. Ergänzung: Bilder selbst manipulieren" in den Unterrichtsideen "Welchem Bild kann man noch trauen?").

Nachdem die drei Gruppen ihr Foto produziert haben, werden die Bilder im Plenum gezeigt. Nachdem die erste Gruppe ihr Foto präsentiert hat, stellen zunächst die anderen Gruppen Vermutungen darüber an, wer oder was in dem Bild dargestellt ist und was mit ihm ausgedrückt werden soll. Anschließend wird besprochen, ob die geäußerten Vermutungen den Intentionen der ersten Gruppe entsprechen. Vor diesem Hintergrund kann die Stimmigkeit des Bildes diskutiert und eine Bildkritik vorgenommen werden. Die Fotos der beiden anderen Gruppen werden in gleicher Weise präsentiert und besprochen. Die Schülerinnen und Schüler erfahren hierbei, dass die eigenen Intentionen einer Bildproduktion nicht unbedingt mit den Interpretationen der Bildrezipienten übereinstimmen müssen. Insofern können sie eine realistische Einschätzung von den Möglichkeiten und Grenzen fotografischer Bildgestaltung für den kommunikativen Einsatz in sozialen Medien entwickeln.